venture challenge 2014 - eine Sommerserie: «Man sollte Gebrauch davon machen!»
09.07.2014
Während für die Studierenden endlich die Semesterferien angebrochen sind, nutzen wir die Zeit für einen Rückblick auf einige ausgewählte Projekte aus den venture challenge-Kursen des vergangenen Semesters. Weiter geht es mit Tina Hovestadt und ihrem Startup SwissBlot, mit dem sie bereits direkt nach Semesterende den zweiten Platz beim Prix du Jeune Entrepreneur 2014 abgesahnt hat.
![]() Tina Hovestadt von dem Startup SwissBlot
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![]() Das Team von SwissBlot an der Preisverleihung des Prix du Jeune Entrepreneur
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Liebe Tina, um was genau geht es bei eurem Startup-Projekt?
Die Vision von SwissBlot ist die Verbesserung eines weit verbreiteten Laborverfahrens in der Biochemie und Medizintechnik, genannt Western Blot. Dieses Verfahren ermöglicht die Detektion von Proteinen wie z.B. Biomarkern und ist somit von entscheidender Bedeutung, um einen Einblick in die zellulären Mechanismen im Zusammenhang mit Krankheiten gewinnen zu können. Momentan ist dieses Verfahren ein sechsstündiger manueller Prozess, was hochqualifizierte Forschende erfordert und dennoch die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse beschränkt und allgemein eine große Fehlerquelle darstellt - kurz, es existiert ein unangenehmes Verhältnis zwischen Forschenden und Western Blot. Um dieses Problem anzugehen, sieht SwissBlot eine vollautomatische Lösung vor, um auf die Bedürfnisse der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zu reagieren. Durch erhebliche Zeitersparnis bei der Durchführung und die gesicherte Qualität sowie Reproduzierbarkeit der Ergebnisse, sind wir davon überzeugt den Western Blot zugänglicher und angenehmer für Nutzende zu machen.
Was unterscheidet das Projekt von anderen?
Unser Projekt befasst sich mit einem Hightech Produkt aus dem Biotech-Bereich. Die grosse Herausforderung im Gegensatz zu anderen Projekten, wie zum Beispiel die Vielzahl unterschiedlicher Webapplikationen, ist somit die langfristige Zeitplanung des Business Cases sowie die Dimension des benötigten Investitionskapitals. Auch bestimmte Fragestellungen wie Patentierungen fallen bei uns besonders ins Gewicht.
Du konntest bei venture challenge an der ETH teilnehmen. Was war deine Motivation?
Oft sind Studierende, die an der ETH abschliesen, technisch exzellent ausgebildet, ihnen fehlt aber die Neugierde zum wirtschaftlichen Bezug ihrer Fähigkeiten. Das Bewusstsein dafür, wie viel dazu gehört ein Produkt erfolgreich auf den Markt zu bringen, hat sich bei mir im Laufe der letzten Jahre immer mehr gesteigert und damit verbunden auch der Wunsch, mehr darüber zu lernen. venture challenge gab mir die Möglichkeit in kurzer Zeit einen Überblick zu erhalten. Besonders motivierend fand ich den direkten Link des Kurses zum eigenen Projekt. Dadurch lernt man viel bewusster und auch das Projekt selber wird enorm gepusht.
Von welchem Modul konntest du am meisten profitieren?
Die Module sind thematisch sehr unterschiedlich und jedes trägt seinen eigenen wichtigen Beitrag zur Projektentwicklung bei. Viele offene Fragen, die wir bezüglich des Projektes noch hatten, sind sicher während des „Intellectual Property“ und des „Financing“ Moduls geklärt worden. Persönlich haben mir aber auch „Sales und Negotiation“ sowie „Managing a Startup“ gefallen, da sie verschiedene Softskills angesprochen und diskutiert haben, die neben dem technischen Know How auch nicht fehlen dürfen, um sein Startup erfolgreich zu gründen.
Würdest du venture challenge weiterempfehlen? Wenn ja, wem?
Die Teilnahme am venture challenge empfehle ich jedem, der seine Business Idee in die Realität umsetzten will. Wichtig erscheint mir dabei, das richtige Timing zwischen Kursteilnahme und Entwicklungsstand der Idee. Der Kurs ist meiner Meinung nach am wertvollsten für Businessideen, die sich noch in einer relativ frühen Entwicklungsphase befinden, sobald bereits ein Business-Plan besteht, wird möglicherweise viel wiederholt. Trotzdem sollte die Idee bereits soweit ausgereift sein, dass Marktpotential und Durchführbarkeit realistisch abschätzbar sind.
Nun habt ihr den zweiten Platz beim Prix du Jeune Entrepreneur 2014 gewonnen. Wie fühlt ihr euch und was sind eure nächsten Schritte?
Wir sind sehr stolz darauf, den zweiten Preis des Prix du Jeune Entrepreneur 2014 gewonnen zu haben. Die Teilnahme und die Kontakte die wir in diesem Zusammenhang knüpfen durften, haben uns erneut gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ausserdem hat es unserer Motivation einen weiteren Schub gegeben. Das Preisgeld nutzen wir, um die nächsten wichtigen Schritte wie Patentierung und Prototypenbau voranzubringen. Natürlich hoffen wir auch, dass schon bald weitere Preise folgen.
Hast du einen guten Tipp für Studierende, die ein Startup gründen wollen?
Ein Startup gründet sich nicht von alleine, sondern benötigt viel Ausdauer und Kommitment. Gerade bei Hightech-Innovationen dauert allein die Entwicklung des Produktes oft mehrere Jahre und der Zugang zu einem Labor und einer Werkstatt wird benötigt. Durch eine frühzeitige Planung kann dies jedoch möglicherweise geschickt mit dem Studium, Doktorat oder anderen Angeboten wie dem venture challenges kombiniert werden. Daher erachte ich die zugesicherte hochschulinterne Unterstützung als sehr wertvoll, wenn nicht essentiell. Aber auch die allgemeinen Hilfestellungen zur Startup-Gründung an der ETH und in der Schweiz sind vielseitig und oft kostenlos, man sollte Gebrauch davon machen!
Die Vision von SwissBlot ist die Verbesserung eines weit verbreiteten Laborverfahrens in der Biochemie und Medizintechnik, genannt Western Blot. Dieses Verfahren ermöglicht die Detektion von Proteinen wie z.B. Biomarkern und ist somit von entscheidender Bedeutung, um einen Einblick in die zellulären Mechanismen im Zusammenhang mit Krankheiten gewinnen zu können. Momentan ist dieses Verfahren ein sechsstündiger manueller Prozess, was hochqualifizierte Forschende erfordert und dennoch die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse beschränkt und allgemein eine große Fehlerquelle darstellt - kurz, es existiert ein unangenehmes Verhältnis zwischen Forschenden und Western Blot. Um dieses Problem anzugehen, sieht SwissBlot eine vollautomatische Lösung vor, um auf die Bedürfnisse der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zu reagieren. Durch erhebliche Zeitersparnis bei der Durchführung und die gesicherte Qualität sowie Reproduzierbarkeit der Ergebnisse, sind wir davon überzeugt den Western Blot zugänglicher und angenehmer für Nutzende zu machen.
Was unterscheidet das Projekt von anderen?
Unser Projekt befasst sich mit einem Hightech Produkt aus dem Biotech-Bereich. Die grosse Herausforderung im Gegensatz zu anderen Projekten, wie zum Beispiel die Vielzahl unterschiedlicher Webapplikationen, ist somit die langfristige Zeitplanung des Business Cases sowie die Dimension des benötigten Investitionskapitals. Auch bestimmte Fragestellungen wie Patentierungen fallen bei uns besonders ins Gewicht.
Du konntest bei venture challenge an der ETH teilnehmen. Was war deine Motivation?
Oft sind Studierende, die an der ETH abschliesen, technisch exzellent ausgebildet, ihnen fehlt aber die Neugierde zum wirtschaftlichen Bezug ihrer Fähigkeiten. Das Bewusstsein dafür, wie viel dazu gehört ein Produkt erfolgreich auf den Markt zu bringen, hat sich bei mir im Laufe der letzten Jahre immer mehr gesteigert und damit verbunden auch der Wunsch, mehr darüber zu lernen. venture challenge gab mir die Möglichkeit in kurzer Zeit einen Überblick zu erhalten. Besonders motivierend fand ich den direkten Link des Kurses zum eigenen Projekt. Dadurch lernt man viel bewusster und auch das Projekt selber wird enorm gepusht.
Von welchem Modul konntest du am meisten profitieren?
Die Module sind thematisch sehr unterschiedlich und jedes trägt seinen eigenen wichtigen Beitrag zur Projektentwicklung bei. Viele offene Fragen, die wir bezüglich des Projektes noch hatten, sind sicher während des „Intellectual Property“ und des „Financing“ Moduls geklärt worden. Persönlich haben mir aber auch „Sales und Negotiation“ sowie „Managing a Startup“ gefallen, da sie verschiedene Softskills angesprochen und diskutiert haben, die neben dem technischen Know How auch nicht fehlen dürfen, um sein Startup erfolgreich zu gründen.
Würdest du venture challenge weiterempfehlen? Wenn ja, wem?
Die Teilnahme am venture challenge empfehle ich jedem, der seine Business Idee in die Realität umsetzten will. Wichtig erscheint mir dabei, das richtige Timing zwischen Kursteilnahme und Entwicklungsstand der Idee. Der Kurs ist meiner Meinung nach am wertvollsten für Businessideen, die sich noch in einer relativ frühen Entwicklungsphase befinden, sobald bereits ein Business-Plan besteht, wird möglicherweise viel wiederholt. Trotzdem sollte die Idee bereits soweit ausgereift sein, dass Marktpotential und Durchführbarkeit realistisch abschätzbar sind.
Nun habt ihr den zweiten Platz beim Prix du Jeune Entrepreneur 2014 gewonnen. Wie fühlt ihr euch und was sind eure nächsten Schritte?
Wir sind sehr stolz darauf, den zweiten Preis des Prix du Jeune Entrepreneur 2014 gewonnen zu haben. Die Teilnahme und die Kontakte die wir in diesem Zusammenhang knüpfen durften, haben uns erneut gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ausserdem hat es unserer Motivation einen weiteren Schub gegeben. Das Preisgeld nutzen wir, um die nächsten wichtigen Schritte wie Patentierung und Prototypenbau voranzubringen. Natürlich hoffen wir auch, dass schon bald weitere Preise folgen.
Hast du einen guten Tipp für Studierende, die ein Startup gründen wollen?
Ein Startup gründet sich nicht von alleine, sondern benötigt viel Ausdauer und Kommitment. Gerade bei Hightech-Innovationen dauert allein die Entwicklung des Produktes oft mehrere Jahre und der Zugang zu einem Labor und einer Werkstatt wird benötigt. Durch eine frühzeitige Planung kann dies jedoch möglicherweise geschickt mit dem Studium, Doktorat oder anderen Angeboten wie dem venture challenges kombiniert werden. Daher erachte ich die zugesicherte hochschulinterne Unterstützung als sehr wertvoll, wenn nicht essentiell. Aber auch die allgemeinen Hilfestellungen zur Startup-Gründung an der ETH und in der Schweiz sind vielseitig und oft kostenlos, man sollte Gebrauch davon machen!