venture challenge 2014 - eine Sommerserie «Ein echter Meilenstein war für mich das Modul Financing»

25.06.2014

Das Frühjahrssemester 2014 ist zu Ende und die Kurse von venture challenge sind abgeschlossen. Die Teilnehmenden waren bunt gemischt, die Projekte spannend und das Level hoch. Während für die Studierenden nun die Semesterferien angebrochen sind, nutzen wir die Zeit für einen Rückblick auf einige ausgewählte Projekte des vergangenen Semesters. Den Anfang macht Gunther mit seinem Startup-Projekt Crystallize.

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Dr. Gunther Steinfeld und sein Teamkollege Dr. Gustavo Santiso-Quinones
Um was genau geht es bei eurem Startup-Projekt?
Wir nennen uns Crystallize! und möchten einen Analytik-Service für die Forschungsabteilungen von Chemie- und Pharma-Unternehmen anbieten, der eine sehr spezielle Kristallisationstechnik beinhaltet. Grundtechnologie ist die sogenannte Kristallstrukturanalyse, die als Ergebnis ein Foto einer Substanz mit atomarer Auflösung liefert. Die Identität einer bis dato unbekannten, reinen Substanz wird dadurch zweifelsfrei geklärt. Neu ist, dass wir diese Methode auch für flüssige, molekulare Substanzen anbieten können. Bislang ist die Anwendbarkeit auf Feststoffe oder genauer, wie man es bereits im Namen hört, auf Kristalle beschränkt.
 
Was unterscheidet euer Projekt von den Mitbewerbern?
Bei vielen anderen Projektideen ist der erste Schritt zur Umsetzung eine Programmierung am Computer, meist die Entwicklung einer speziellen Technologie oder einer Kommunikations-Plattform im Internet. Im Erfolgsfall haben Gründer sehr viel Aufwand zum Einstieg, um danach einige Zeit von den Früchten ihrer Arbeit leben zu können. Wir werden im Gegenteil auch im Erfolgsfall täglich zur Arbeit gehen müssen. Die Kristallisation einer Flüssigkeit ist eine Art Kunsthandwerk im Hightech-Umfeld.

Du konntest bei venture challenge an der Universität Zürich teilnehmen. Was war deine Motivation?
Die Idee zu Crystallize! kam mir nach dem Vortrag eines japanischen Wissenschaftlers am Symposium anlässlich des 100. Jahrestages des Nobelpreises des UZH-Chemikers Alfred Werner im vergangenen Jahr. Als mein Kollege einige Tage später meinte, er könne gleiche Ergebnisse auf effizientere Weise erreichen, stand unser Entschluss zur Selbständigkeit mit genau diesem Projekt fest. Ein Grossteil unserer Fragen nach dem „Wie können wir Crystallize! tatsächlich auf die Beine stellen?“ wurde dann tatsächlich während der venture challenge beantwortet.

Von welchem Modul konntest du am meisten profitieren?
Die Modulinhalte wurden alle sehr kurzweilig und lebhaft präsentiert. Ein echter Meilenstein war für mich das Modul Financing am vorletzten Kurstag. Seitdem habe ich eine konkrete Vorstellung, wie für uns alles zusammenpassen kann. Modul-unabhängig waren vor allem das wöchentliche Präsentieren und das Korrektiv aus der Arbeitsgruppe enorm hilfreich.

Würdest du venture challenge weiterempfehlen? Wenn ja, wem?
Der Kurs zieht zweifellos auch die klugen Köpfe der Hipster-Generation an, die mit tollen Ideen Investoren gefallen wollen. Dennoch kann ich den Kurs jedem empfehlen, der sich mit Hightech-Projekten selbstständig machen möchte.

venture challenge im Herbstsemester 2014
Im kommenden Semester findet venture challenge an der ETH in Zürich, an der Uni Zürich und an der Uni Basel statt. Wer sich ebenfalls das unternehmerische Rüstzeug aneignen möchte, kann sich ab sofort hier für die kostenlosen Trainings bewerben.

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