VirtaMed gewinnt den Swiss Economic Award

10.06.2013

In der Ausbildung von Piloten sind Flugsimulatoren längst Standard. Wenn es nach VirtaMed geht, wird Simulationstraining auch in der Ausbildung von Chirurgen bald nicht mehr wegzudenken sein. Das Startup aus Schlieren hat nun den diesjährigen Swiss Econonmic Award in der Kategorie Hightech/Biotech gewonnen. Stefan Tuchschmid, Gründer und CEO, war 2008 der erste der bei der Förderinitiative venture kick den maximalen Betrag von 130‘000 Franken erhielt. Wir haben den ehemaligen venture leader zu seinem Sieg und der Zukunft von VirtaMed befragt.

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Der glückliche Gewinner Stefan Tuchschmid, CEO von VirtaMed bei der Preisverleihung in Interlaken (Bild: ©SEF 2013).
«Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn des Swiss Economic Award! Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?»
Stefan Tuchschmid: «Das ganze Team freut sich sehr über diese Auszeichnung! Der Swiss Economic Award ist der bedeutendste Jungunternehmerpreis in der Schweiz. Diese Auszeichnung wird uns bestimmt weiterbringen, denn wir sind darauf angewiesen, immer die besten Talente zu rekrutieren – und das fällt uns jetzt sicherlich noch leichter.»
 
«Sie waren der erste Gewinner des maximalen Betrages von 130’000 Franken der Förderinitiative venture kick im Jahre 2008. Wie wichtig war dieses Startkapital für VirtaMed?»
Stefan Tuchschmid: «Dieses Startkapital hat es uns ermöglicht, aus einem Forschungsprojekt und einer Geschäftsidee eine Firma aufzubauen – die heute 23 Mitarbeitende beschäftigt. Gerade in der Anfangsphase können Förderinitiativen wie venture kick entscheidend sein, ob ein Startup den Sprung in die Geschäftswelt schafft.»
 
«Sie sind zudem mit der Schweizer Startup-Nationalmannschaft nach Boston geflogen. Wie haben Sie das zehntägige Programm erlebt?»
Stefan Tuchschmid: «Der Gewinn von venture kick war der Startschuss für die Firma VirtaMed – das venture leaders - Programm war der Startschuss für den Unternehmer Tuchschmid. Mit Gleichgesinnten zehn Tage lang Ideen auszubrüten, sich gegenseitig herauszufordern und zu sehen, dass wir zum Teil mit den gleichen Herausforderungen kämpfen, das war enorm wertvoll. Wir sind auch heute noch in Kontakt, die Jungunternehmer sind mittlerweile gut vernetzt – dazu tragen Programme wie venture leaders natürlich viel bei.»
 
«Was waren die grössten Herausforderungen in der Anfangsphase von VirtaMed?»
Stefan Tuchschmid: «Der Kunde ist König – und nicht die Technlogie. Dieses Wissen umzusetzen ist für ein Hightech Unternehmen sicher nicht nur in der Anfangsphase eine Herausforderung. Im weiteren war sicherlich der schnelle Aufbau des Teams eine grosse Aufgabe: Wir sind von einer 2-Mann-Firma schnell auf eine Firma mit über 20 Mitarbeitenden gewachsen. Dabei jederzeit die Übersicht über die Aufgaben, Motivation und Verantwortlichkeiten aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haben war nicht immer ganz einfach. Zudem sind wir  auch jetzt immer noch und jederzeit auf der Suche nach den besten Mitarbeitern.»
 
«Welchen Ratschlag geben Sie den aktuellen venture leaders mit auf ihre Reise in die USA?»
Stefan Tuchschmid: «Lasst euch anstecken vom Unternehmer-Fieber, the sky is the limit! Die Kombination von amerikanischem Enthusiasmus für neue Ideen und der Schweizer Qualität bei der Ausführung ist ein ausgezeichnetes Erfolgsrezept.»
 
«Was steht nun als nächstes an bei VirtaMed?»
Stefan Tuchschmid: «Wir haben eine neue Entwicklungsplattform, die es uns ermöglicht, viel schneller und effizienter neue Simulatoren zu entwickeln. Die Zukunft heisst also: noch mehr Simulatoren für die verschiedensten Gebiete, z.B. wären Operationen an der Wirbelsäule, am Hirn oder am Ellbogen denkbar. Die Firma selbst wird weiter wachsen und damit stehen wir vor neuen Herausforderungen: Wir möchten die kurzen Entscheidungswege und die dynamische Firmenentwicklung beibehalten und trotzdem die nötigen Strukturen und Prozesse schaffen, damit wir auch noch mit 100 Mitarbeitern gut funktionieren.»

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