TOP 100 Startup Award 2015: Dritter Platz mit fliegenden Robotern
17.09.2015
Er rollt, er schwebt und stupst sogar Menschen an, ohne zu verletzen: Der Flugroboter Gimball von Flyability. venture leader Alumni und Gewinner der Venture Kick Initiative Patrick Thévoz sahnte mit seiner innovativen Drohne am «Drones for Good» Wettbewerb eine Millionen US-Dollar ab und besteigt nun das Siegertreppchen am TOP 100 Award.
![]() Dr. Adrien Briod und Patrick Thévoz: CTO und CEO von Flyability (Bild: Tina Sturzenegger)
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Wer im Geschäft mit fliegenden Robotern mitmischen will, darf nicht zaudern. «Wir können uns ein organisches Wachstum nicht leisten und stehen unter enormem Druck, möglichst bald ein Produkt auf den Markt zu bringen», sagt Patrick Thévoz, CEO und Mitbegründer von Flyability.
Tatsächlich. Als das Spin-off der ETH Lausanne, das sich der Entwicklung von Drohnen mit einem völlig neuen Flugverhalten verschrieben hat, im September 2014 gegründet wurde, bestand es lediglich aus Thévoz und seinem Partner Adrien Briod. Ein Jahr später zählt die Firma 17 Mitarbeiter – bis auf eine Juristin alles Ingenieure mit Spezialgebiet Robotik und künstliche Intelligenz. Und bereits sind die ersten Prototypen der Gimball genannten Drohne verkauft. 2016 sollen es 200 Stück sein, und 2017 will Flyability Hunderte produzieren. Am Firmensitz in der Lausanner Altstadt sieht es indes noch nicht nach Massenproduktion aus. Hergestellt werden die Drohnen in einem fensterlosen Hinterzimmer. Dort stehen zwei 3D-Printer, eine CDM-Fräse und jede Menge Lötkolben. Im Empfangs-, Sitzungs- und Kaffeeraum liegt auf einem IKEA-Sofa eine zusammengebaute Gimball. Ihr Merkmal: Die sphärische Struktur aus Kompositmaterialien, von der das eigentliche Fluggerät umhüllt wird. Dank dieser Innovation wird die Drohne nicht ausser Gefecht gesetzt, wenn sie mit einem Hindernis zusammenprallt. Gimball ist die erste Drohne überhaupt mit solchen Eigenschaften – sie ermöglicht völlig neue Einsatzmöglichkeiten: Vom Inspektionsflug zwischen den Trägern einer Brücke hindurch oder im Innern eines Kraftwerkskessels bis zur Aufklärung in einem brennenden Gebäude.
Ihr schnelles Wachstum verdankt Flyability nicht zuletzt dem Gewinn diverser Startup- und Technologiepreise, wie etwa Venture Kick und venture leaders. Der wichtigste war der mit einer Million Dollar dotierte «Drones for Good» Award. Dank dieser Auszeichnung konnten die Gründer Mitarbeiter einstellen und wurden so international ins Rampenlicht gerückt. «Das hat uns viel Glaubwürdigkeit verschafft», sagt Patrick Thévoz, «heute kennt uns jeder in der Szene der fliegenden Roboter.»
TEXT: KASPAR MEULI