Das höchstgelegene Startup der Schweiz

29.10.2014

Der IFJ Gründer und venture kick Gewinner Adrian Hirt erweckt ein altes Familienrezept wieder zum Leben und bietet mit seinem Startup „AlpenHirt“ nachhaltig produziertes Bündner- und Trockenfleisch aus den Schweizer Bergen. Damit nicht genug: Wer wissen möchte, auf welcher Alp das Tier den Sommer verbracht hat, wie viele Kinder es hatte und ob es Rosa oder Anita hiess, kann dies auf der AlpenHirt-Website erfahren.

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Adrian, der Alpenhirt der aktuellen Generation
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Der Urneni Anton wurde als Bauernsohn in den Bündner Bergen geboren.
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Nach den geheimen Rezepten des Urgrossvaters hergestellt.
Jeden Herbst, wenn es langsam kälter wurde in den Bündner Alpen, verarbeitete der Urgrossvater, der im AlpenHirt-Logo verewigt ist, die besten Muskelpartien seiner Kühe zu Trockenfleisch. Er salzte die edlen Stücke ein und hängte sie über die Wintermonate in der kleinen Trockenkammer in seinem Bauernhaus auf. Auf diese Weise versorgte er seine Familie im Frühling bei der Feldarbeit mit proteinreicher und bekömmlicher Nahrung. Was für den Urgrossvater damals eine Methode zur überlebenswichtigen Ernährung war, wurde für den heute 30-jährigen Adrian Hirt zum Lebenstraum: Das Bindenfleisch (heute Bündnerfleisch), mit dem er aufgewachsen ist, selbst herzustellen und zu vertreiben. Dank seinem Grossvater, der die Tradition weiterführte und dabei Enkel Adrian bereits als Kind zu seinem „ersten Assistenten“ ernannte, ist dieser Traum Wirklichkeit geworden.

Glückliches Tier mit Lebensgeschichte
Massentierhaltung sowie Fleischimport aus dem Ausland sind für das junge Unternehmen tabu. Alle Tiere stammen von Bauern aus dem Bündner Berggebiet. Damit sich Rinder zur Herstellung von AlpenHirt-Produkten eignen, müssen sie ein glückliches Leben geführt und Kälber zur Welt gebracht haben. Über jedes Tier wird sorgfältig Buch geführt. Somit kann der Konsument anhand einer Zahlenkombination auf der Verpackung unter alpenhirt.ch die Geschichte hinter seinem Stück Trockenfleisch erfahren. Der Name des Tiers, auf welchen Alpen es seine Sommerferien verbringen durfte sowie Informationen über Rasse und Nachkommen werden hier ersichtlich.

Mit Support und viel Selbstvertrauen durchgestartet
Adrian Hirt machte sich im März 2014 selbstständig. „Auch dank dem grossartigen Support vom IFJ und dem venture kick Programm konnte mein Unternehmen AlpenHirt durchstarten! Durch den Gewinn der 1. Runde bei venture kick und die darauffolgenden Kontakte tankte ich so viel Selbstvertrauen, dass ich mich kompromisslos für AlpenHirt entschied und meinen bisherigen Job in der Industrie aufgab," so Adrian Hirt, der seither seine lokale Produktion mit regionalen Partnern aufbaut.

Der Unterschied steckt im Detail
Seit dem 15. Oktober bietet der IFJ-Gründer seine Produkte im Online-Shop an und sicherte sich kürzlich den "Bündner Jungunternehmerpreis 2014". Was die Delikatessen von vergleichbaren Produkten anderer Anbieter unterscheidet? Bei der Herstellung wird gänzlich auf Pökelsalz verzichtet. Haltbar gemacht werden die Trockenfleisch-Spezialitäten mit Rotwein und Natursalz – wie es das traditionelle Familienrezept vorsieht. „Pökelsalz wird von vielen Produzenten hauptsächlich aus farbästhetischen Gründen eingesetzt. Dass es im Verruf steht, die Gesundheit negativ zu beeinträchtigen, wird meist verschwiegen“, so Adrian Hirt. Die Herstellung dauert bis zu 16 Wochen, jedes Stück wird rund 70 Mal von Hand bearbeitet. Mit seinem Bündnerfleisch vermochte der IFJ-Gründer bereits Gastronomiegrössen wie Anton Mosimann und Stefan Trepp zu beeindrucken.

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