Climeworks macht mit Audi die Luft sauber

03.09.2014

Der venture kick und venturelab Alumnus Climeworks revolutioniert mit Audi weltweit den Markt für synthetische Kraftstoffe. 2015 soll das weltweit erste Industriemodul eines CO2-Kollektors in eine Produktionsanlage für synthetischen Fahrzeug-Treibstoff integriert und in Betrieb genommen werden. Somit kommen die beiden Partner der Vision einer grossflächigen CO2-neutralen Mobilität unter Nutzung bestehender Infrastrukturen einen grossen Schritt näher.

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Christoph Gebald und Jan Wurzbacher von Climeworks
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Climeworks macht mit Audi die Luft sauber
Das ETH-Spin-off Climeworks entwickelte in Zürich so genannte CO2-Kollektoren. Diese filtern mit geringem Energieaufwand reines CO2 aus der Luft. Dieses «erneuerbare» CO2 ist idealer Rohstoff für viele industrielle Anwendungen, unter anderem für Fahrzeug-Treibstoffe wie Diesel, Benzin oder Methan. Der «Klimakiller» CO2 wird dadurch zum zentralen Baustein für die klimafreundlichen Treibstoffe der Zukunft. Den Nutzen der CO2-Kollektoren hat Audi erkannt: Im niedersächsischen Werlte soll 2015 das weltweit erste Industriemodul eines CO2-Kollektors in eine Anlage zur Produktion von synthetischem Treibstoff integriert werden und in Betrieb gehen.

«CO2 ist ein wertvoller Rohstoff», so das Motto an der Medienkonferenz im Rahmen des Swiss Energy & Climate Summit in Bern. Audi kooperiert deshalb seit längerem mit Unternehmen, die synthetische Treibstoffe entwickeln und damit fossile Treibstoffe ersetzen wollen. Währenddessen sich die Treibstoffe im Tank befinden, ist das Treibhausgas CO2 der Atmosphäre entzogen. Beim Verbrennen gelangt das CO2 dann wieder in die Atmosphäre. Dank der Climeworks-Technologie wird der Kreislauf nun aber effektiv und effizient geschlossen und kann erneut beginnen. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre wird nicht erhöht.

Climeworks hat mit dem CO2-Kollektor eine technische Lösung entwickelt, durch welche die Abscheidung von CO2 aus normaler Umgebungsluft in absehbarer Zeit wirtschaftlich zu werden verspricht. Die Technologie funktioniert standortunabhängig und ist weltweit einsetzbar. In diesem globalen Szenario kann jeder seinen Lebens- und Mobilitätsstil aufrecht erhalten, fossile Ressourcen werden geschont und bestehende Infrastrukturen können weiterhin genutzt werden –ohne das Klima zu belasten.

Diese Idee verbindet Audi mit Climeworks. Audi betrachtet die Climeworks-Technologie als den wahrscheinlich wichtigsten Baustein im Rahmen seiner Synthetische-Treibstoffe-Strategie mit einem geschlossenen CO2-Kreislauf. Im Rahmen der nun ausgeweiteten Entwicklungskooperation unterstützt Audi die Weiterentwicklung des Climeworks-CO2-Kollektors hin zur Gross-Serien-Reife. Ziel ist 2015 die Integration einer industriell gefertigten Climeworks-Anlage in eine bestehende Produktionsstätte für synthetische Treibstoffe. Bei entsprechender politischer Anerkennung könnte dies für den Klimaschutz im Zusammenhang mit der Mobilität eine neue Chance bedeuten, die in nahezu allen Regionen der Welt umsetzbar ist. Der «Audi A3 g-tron», den Audi am SwissECS in Bern präsentierte, ist heute das erste Fahrzeug dieser Marke, das bereits mit klimaneutral produziertem e-gas gefahren werden kann.

Mit venture kick und venturelab zum Erfolg
Co-Gründer Christoph Gebald hat im Jahr 2008 an dem Semesterkurs venture challenge an der ETH teilgenommen und ein Jahr später 130'000 CHF bei venture kick gewonnen. Bei der Wahl der besten Schweizer Startups von 2012 kam Climeworks auf den 14. Platz.

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